Berühmter Internetpionier im Talk

Marty HellmanMarty Hellman - Turing-Award-Preisträger

Besuch eines Internetpioniers

Am Dienstag, 15.12., also dem ersten Tag der offiziellen Schulschließung vor Weihnachten, hatten wir am EI einen besonderen Gast. Martin Hellman, emeritierter Stanford-Professor und Turing-Award-Preisträger (was dem Nobelpreis anderer Wissenschaften entspricht), kam in einer Videokonferenz mit unseren Schüler*innen zusammen.

Die Veranstaltung richtete sich an die Kursstufe und besonders an die IMP Schüler*innen im zweiten Jahr, da wir im Herbst das Thema „Verschlüsselung“ durchgenommen hatten und Marty als Vater der modernen Kryptographie gilt. Mit diesem Thema startete dann auch die Sitzung mit dem Motto "Math Should Not Be Dull" - denn Mathematik kann schön sein und Spaß machen!

Marty Hellman ermutigte unsere Schüler*innen, scheinbar verrückten Ideen nachzugehen. Ihm ging es wie fast allen Pionieren und späteren Nobelpreisträgern; Viele sagten ihm, er sei verrückt, als er die Idee hatte, geheime Botschaften verschicken zu können, wenn er die nötige Verschlüsselungsmethode nur öffentlich aushandeln darf. Das Unmögliche ist heute möglich und sichert u.a. als https-Verbindung täglich unfassbare Geldsummen im Internet ab. Neben seinem großen Fachwissen gab Marty Einblicke in Privates und zeigte auf, dass der Satz "Get curious, not furious" nicht nur in privaten Beziehungen gut tut, sondern dass man damit auch eine bessere Sicherheitspolitik für die USA erreichen kann. Martin Hellman, der selbst nationaler Sicherheitsberater ist, nannte im Vortrag vor Corona und dem Klimawandel die vielen Atomwaffen als Sicherheitsrisiko Nummer 1 für uns als Menschheit. Bestärkt wurde er wenige Tage später durch Meldungen in den Medien über wachsende Sicherheitsbedenken wegen des scheidenden Präsidenten Trump.

Steffen Haschler