BEAM-Auftaktveranstaltung

SchülerSchüler

BEAM - ein Konzept für die Zukunft!? 

- die Auftaktveranstaltung im SAP AppHaus - 

Business, Entrepreneurship And Math - Ein internationaler Seminarkurs dreier Heidelberger Schulen in Kooperation mit Schülern in Palo Alto: Teamwork, Konzepte, Ideen, Kreativität, Out of the box denken - alles für ein Startup. 

BEAM entstand im Silicon Valley an der Gunn High School in Palo Alto. Die Gegend ist bekannt für ihre weit ausgebauten und zukunftsorientierten IT-Unternehmen, wie beispielsweise Palo Alto Networks. Das Programm startete damit, dass Lehrerin Cristina Florea ihren Schüler:innen mathematische Konzepte mit Wirtschaftsbezug näherbringen wollte. Begonnen hat alles mit kleinen Gesprächen beim gemeinsamen Mittagessen. Das Interesse wurde so groß, dass BEAM bald an mehreren Schulen in der Gegend angeboten wurde.

Von diesem Konzept ließ sich Steffen Haschler inspirieren und BEAM läuft seit über 6 Jahren inklusive gegenseitigem Schüleraustausch. Das laut der offiziellen Webseite angestrebte Ziel von BEAM ist es, Schüler:innen die Möglichkeit zu geben, Erfahrungen im Bereich Business sowie Mathematik zu sammeln. Ihnen werden nützliche Skills in Kommunikation, Zusammenarbeit, Datenanalyse, Marketing, Businessstrategie und vielem mehr nähergebracht. Insgesamt sollen sie in die Lage versetzt werden, innovativ zu denken und eigene Unternehmen gründen zu können.

Zuerst startete BEAM am Englischen Institut. Das Projekt ist als Seminarkurs sehr gefragt und wird in der kommenden K1 erstmals in Kooperation mit insgesamt drei Heidelberger Schulen durchgeführt. Die Schüler:innen entwickeln in Gruppen über zwei Halbjahre das Konzept für ein Start-up-Unternehmen, das sie in ihrer Seminararbeit festhalten und zum Ende des Kurses in ihrem Kolloquium präsentieren. Daraus und aus der Mitarbeit während des dreistündigen Kurses ergibt sich eine Note, die als besondere Lernleistung in die Abiturnote eingerechnet werden kann. gewertet werden und sich im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich für eine mündliche Prüfung des Abiturs anrechnen lässt. 

Das erste Zusammentreffen aller Teilnehmenden und Kursleitungen des Seminarkurses BEAM fand in Vorbereitung auf das kommende Schuljahr am 24. Juli im Rahmen einer Auftaktveranstaltung statt. Dafür wurden im SAP AppHaus Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, da SAP ein langjähriger Partner des BEAM-Projekts ist. Die Abschlusspizza wurde von unserem Oberbürgermeister Eckart Würzner mitgebracht, dazu aber später mehr.

An die 50 SchülerInnen vom Englischen Institut, dem Hölderlin Gymnasium und dem Heidelberg College fanden sich am Montagmorgen zusammen und wurden von der Workshopleitung und dem Organisationsteam willkommen geheißen. Jeder bekam eine Umhängekarte mit Namen und Schule, sowie einen farbigen Klebe-Punkt. Dieser wurde später noch relevant. 

Die Atmosphäre war von Beginn an entspannt, kreativ und produktiv, was auch nicht zuletzt durch den unkonventionellen Raum gewährleistet wurde. Es gab viele verschiedene Sitz-, Chill- und Arbeitsmöglichkeiten, Whiteboards und freie Snacks und Getränke. Zudem sprach sich jeder mit Vornamen an, was ein Gemeinschaftsgefühl erzeugte. 

Um die anderen besser kennenzulernen, mischten sich die Teilnehmenden mit unterschiedlich farbigen Punkten, die sich bisher noch nicht kannten. Denn jede Farbe stand für eine Schule. Es bildeten sich Gruppen zu verschiedenen Anweisungen: Wer ist mit den gleichen Verkehrsmitteln angereist? Oder: Finde einen Partner – malt euch gegenseitig. Diese Portraits wurden als Gemeinschaftswerk auf dem Whiteboard festgehalten. 

Mit der Marshmallow-Challenge lernten die SchülerInnen, als Team mit unbekannten Mitgliedern zusammenzuarbeiten, Ideen zu entwickeln, kreativ zu denken, Probleme zu lösen und die Konzepte produktiv gemeinsam umzusetzen. Bei dieser Challenge ist es die Aufgabe, aus einigen Schaschlik-Spießen, einem begrenzten Stück Schnur und etwas Klebeband einen möglichst hohen Turm innerhalb von 17 Minuten zu bauen. Dabei ist die Schwierigkeit, dass auf der Spitze ein Marshmallow befestigt sein muss, der schwerer ist, als er aussieht. Dabei soll der Turm stabil stehen bleiben. Interessant waren die Ergebnisse. Die höchsten Türme waren über 30cm hoch, andere fielen sofort beim Loslassen in sich zusammen. Anhand dessen überlegten wir, welche Herangehensweisen erfolgsförderlich waren und welche nicht und übertrugen dies auf die Entwicklung eines Business‘. In einem Informationsvideo zu dieser Challenge stellte sich außerdem heraus, dass Kinder in vielen Fällen mehr Erfolg haben als hoch ausgebildete Erwachsene. Denn Kinder denken nicht innerhalb der Grenzen und experimentieren mehr. Sie halten sich nicht an ein einzelnes Konzept oder an Methoden, die ihnen bereits bekannt sind. Und darum geht es bei einer Innovation. Wie Picasso sagte: „Jedes Kind ist Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, einer zu bleiben, wenn man erwachsen wird.“

Des Weiteren wurde über die Bedeutung von Kreativität und wie diese gefördert werden kann, gesprochen. Auch Arbeitsatmosphären und der Ideenentwicklungsprozess waren Thema. Anschließend wurden aktuelle Trends gesammelt, unabhängig davon, ob diese gesellschaftlich, politisch, oder anderer Natur waren. Diese fassten wir in wieder neuen Gruppen auf den Whiteboards zusammen und ergänzten Probleme, die sich dabei ergeben könnten. Denn eine Innovation lasse sich immer aus der Schnittstelle zwischen den Bedürfnissen der Zielgruppe, aktuellen Trends und den sich daraus ergebenden Problematiken bilden. Jeder bekam die Chance, sich die Ergebnisse aller Gruppen anzusehen und einen Punkt zu einem Stichwort zu kleben, der besonders bedeutend wirkte oder zu einer potentiellen Innovation führen könnte. Daraus kristallisierten sich einige wenige Hauptbereiche heraus, zu deren Problematiken und möglichen Lösungsansätzen jede der neu gebildeten Gruppen etwas beitragen durfte. Die Ergebnisse zu jeder Thematik wurden zuletzt allen von Einzelnen vorgestellt. 

Eines der Highlights war sicherlich die Vorstellung des Unternehmens Spoontainable, welches nachhaltige Besteck-Varianten auf den Markt bringt. Diese werden unter anderem aus bisher ungenutzten Restprodukten der Kakaoproduktion hergestellt und sind sogar essbar – und sehr lecker und ballaststoffreich noch dazu! Sie sind nicht zu hart, um sie zu kauen, aber dennoch stabil genug, um im Essen nicht weich zu werden. Die beiden Gründerinnen Julia und Amelie, die sogar eine ehemalige EI-Schülerin ist, stellten ihren Weg von der Idee, über erste Prototypen, bis hin zum heute immer erfolgreicheren Unternehmen vor und zeigten sich offen für Fragen. Probiert werden durfte das Produkt natürlich auch! 

Zum Mittag endete das Event mit Pizza und einigen Anregungen von Andreas Hauser als AppHaus-Verantwortlichem sowie von Oberbürgermeister Eckart Würzner. Danach war noch Zeit für einen lockeren Austausch, auch mit den beiden.

Die Auftaktveranstaltung gab einen vielversprechenden Einblick in den Seminarkurs BEAM. Die einzigartige Möglichkeit, Teil dieses zukunftsfähigen Projekts in solch einer vielfältigen Kooperation zu sein, lässt erwartungsvoll auf das kommende Jahr blicken. Welche Ideen, Konzepte, Innovationen und Start-ups dabei wohl entstehen mögen? 

 

Hier ein Link zum RNF Beitrag:

https://www.rnf.de/mediathek/video/von-palo-alto-ins-heimische-klassenzimmer-beam-projekt-in-heidelberg